Ausgabe Nr. 32/2024 vom 06.08.2024, Fotos: AdobeStock, All mauritius, Alamy Stock Photo
Das ewige Bleaml
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Selbst, wer es in der Natur zum ersten Mal sieht, erkennt es – an seinen markanten Blütenständen mit den weißfilzigen Hochblättern. Beliebt wie kaum eine andere Pflanze ist das Alpenedelweiß streng geschützt.
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Einst pflückte der österreichische Kaiser Franz Joseph I. seiner Frau Elisabeth ein Edelweiß von einer steilen und schwer zugänglichen Stelle am Großglockner. Und auf einem berühmt gewordenen Porträt ist die Kaiserin, auch als „Sisi“ bekannt, mit Edelweiß-Schmuck im Haar zu sehen.
So begann im 20. Jahrhundert ein regelrechter Kult. Kein Heimatfilm kam in der Folge ohne dieses hübsche Pflänzchen aus, das von mutigen Bergbuben auf gefährlichen Felsvorsprüngen für ihr Dirndl gepflückt wurde.
Entgegen weit verbreiteter Ansicht ist das Alpen-edelweiß aber keine reine Steilfels-Pflanze. Schließlich kam dieses Gewächs ursprünglich aus den hochgelegenen, zentralasiatischen Steppengebieten zu uns und kommt daher weit eher auf steinigen Gebirgswiesenflächen vor.
„In unserem Land fühlt sich das Alpenedelweiß meist auf einer Höhe zwischen 1.500 und 3.000 Metern wohl“, berichtet der steirische Meistergärtner und Buchautor Norbert Griebl („Alpenpflanzen“, Freya Verlag, 2015).
Die Bergidylle als Standort wurde dem Alpenedelweiß allerdings beinahe zum Verhängnis, denn es war als Sammlerobjekt beliebt wie kaum ein anderes Gewächs. Als überhaupt erste Pflanze wurde das Bergblümlein in unserem Land daher schon im Jahr 1886 unter strengen Naturschutz gestellt. „Wer also gerne ein Edelweiß nach Hause bringen möchte, geht statt in die Berge einfach in die nächste Blumenhandlung, wo es inzwischen verschiedene aus dem Himalaya stammende Zuchtformen zu kaufen gibt“, rät der Buchautor.
Filzige Faszination
Inzwischen haben die strengen Schutzbestimmungen erfreulicherweise Wirkung gezeigt und die heimischen Edelweißbestände haben sich erholt.
„Sogar auf der vielbesuchten Rax in der nördlichen Steiermark und im südlichen Niederösterreich gibt es wieder einen ausreichenden Edelweißbestand“, freut sich Norbert Griebl. Viel bewundert bleibt das Pflänzchen bei Wanderern aber nach wie vor.
Einen Großteil der Faszination dieser fünf bis 20 Zentimeter hohen Alpenblume machen dabei die filzig-weißen „Blüten“ aus. „Dabei handelt es sich allerdings um die sternförmig angeordneten behaarten Hochblätter, die den eigentlichen Blütenstand umgeben. Er besteht aus zwei bis zwölf gelben Blütenköpfchen, von denen eines dutzende weißgelbe Röhrenblüten enthalten kann“, so der Experte. Der typisch silbrige Glanz der „Scheinblüte“ entsteht dabei durch Luftbläschen in den wolligen Hüllblättern, indem diese das Licht reflektieren.
Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Härchen einen perfekten Schutz gegen die UV-Strahlung darstellen, die in den Bergen bekanntlich besonders hoch ist. Andererseits verhindern sie den Wärmeverlust und gelten als Signal für nektarsuchende Insekten wie Fliegen, Falter und Käfer, die für die Bestäubung zuständig sind.
Eine weitere Besonderheit ist die unterschiedliche Ausfärbung des Edelweiß in Abhängigkeit vom Standort. „Je tiefer die Lage, in der es wächst, desto größer wird es zwar, aber desto weniger weiß und behaart sind meist die Hochblätter, sodass die ganze Pflanze eher grünlich erscheint“, erklärt Norbert Griebl.
Die eigentliche Blütezeit ist von Anfang Juli bis Ende September, doch zeigen sich die Edelweiß-Blüten extrem haltbar, was der Pflanze auch den Beinamen „ewiges Bleaml“ eingebracht hat.
Wer das Zucht-Edelweiß im Garten anpflanzen will, „wählt idealerweise einen sonnigen Platz und fügt der Erde etwas Sand und Kies hinzu“. Neben dem klassischen Himalaya-Edelweiß gibt es im Fachhandel zudem auch das polsterbildende chinesische Zwerg-Edelweiß zu kaufen. Das wird zwar nur etwa fünf Zentimeter hoch, bezaubert dafür aber mit dutzenden kleinen Blütensternchen. Hwie
So begann im 20. Jahrhundert ein regelrechter Kult. Kein Heimatfilm kam in der Folge ohne dieses hübsche Pflänzchen aus, das von mutigen Bergbuben auf gefährlichen Felsvorsprüngen für ihr Dirndl gepflückt wurde.
Entgegen weit verbreiteter Ansicht ist das Alpen-edelweiß aber keine reine Steilfels-Pflanze. Schließlich kam dieses Gewächs ursprünglich aus den hochgelegenen, zentralasiatischen Steppengebieten zu uns und kommt daher weit eher auf steinigen Gebirgswiesenflächen vor.
„In unserem Land fühlt sich das Alpenedelweiß meist auf einer Höhe zwischen 1.500 und 3.000 Metern wohl“, berichtet der steirische Meistergärtner und Buchautor Norbert Griebl („Alpenpflanzen“, Freya Verlag, 2015).
Die Bergidylle als Standort wurde dem Alpenedelweiß allerdings beinahe zum Verhängnis, denn es war als Sammlerobjekt beliebt wie kaum ein anderes Gewächs. Als überhaupt erste Pflanze wurde das Bergblümlein in unserem Land daher schon im Jahr 1886 unter strengen Naturschutz gestellt. „Wer also gerne ein Edelweiß nach Hause bringen möchte, geht statt in die Berge einfach in die nächste Blumenhandlung, wo es inzwischen verschiedene aus dem Himalaya stammende Zuchtformen zu kaufen gibt“, rät der Buchautor.
Filzige Faszination
Inzwischen haben die strengen Schutzbestimmungen erfreulicherweise Wirkung gezeigt und die heimischen Edelweißbestände haben sich erholt.
„Sogar auf der vielbesuchten Rax in der nördlichen Steiermark und im südlichen Niederösterreich gibt es wieder einen ausreichenden Edelweißbestand“, freut sich Norbert Griebl. Viel bewundert bleibt das Pflänzchen bei Wanderern aber nach wie vor.
Einen Großteil der Faszination dieser fünf bis 20 Zentimeter hohen Alpenblume machen dabei die filzig-weißen „Blüten“ aus. „Dabei handelt es sich allerdings um die sternförmig angeordneten behaarten Hochblätter, die den eigentlichen Blütenstand umgeben. Er besteht aus zwei bis zwölf gelben Blütenköpfchen, von denen eines dutzende weißgelbe Röhrenblüten enthalten kann“, so der Experte. Der typisch silbrige Glanz der „Scheinblüte“ entsteht dabei durch Luftbläschen in den wolligen Hüllblättern, indem diese das Licht reflektieren.
Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Härchen einen perfekten Schutz gegen die UV-Strahlung darstellen, die in den Bergen bekanntlich besonders hoch ist. Andererseits verhindern sie den Wärmeverlust und gelten als Signal für nektarsuchende Insekten wie Fliegen, Falter und Käfer, die für die Bestäubung zuständig sind.
Eine weitere Besonderheit ist die unterschiedliche Ausfärbung des Edelweiß in Abhängigkeit vom Standort. „Je tiefer die Lage, in der es wächst, desto größer wird es zwar, aber desto weniger weiß und behaart sind meist die Hochblätter, sodass die ganze Pflanze eher grünlich erscheint“, erklärt Norbert Griebl.
Die eigentliche Blütezeit ist von Anfang Juli bis Ende September, doch zeigen sich die Edelweiß-Blüten extrem haltbar, was der Pflanze auch den Beinamen „ewiges Bleaml“ eingebracht hat.
Wer das Zucht-Edelweiß im Garten anpflanzen will, „wählt idealerweise einen sonnigen Platz und fügt der Erde etwas Sand und Kies hinzu“. Neben dem klassischen Himalaya-Edelweiß gibt es im Fachhandel zudem auch das polsterbildende chinesische Zwerg-Edelweiß zu kaufen. Das wird zwar nur etwa fünf Zentimeter hoch, bezaubert dafür aber mit dutzenden kleinen Blütensternchen. Hwie
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