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Ausgabe Nr. 16/2024 vom 16.04.2024, Fotos: Zeppelzauer
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​Die schönsten Gärten unseres Landes:
Serie Teil 1

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Exotische Wüstenpflanzen zieren den Mexiko-Garten.
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Das Labyrinth, ein Irrgarten in Schmetterlingsform.
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Der TCM-Garten mit der Göttin der Barmherzigkeit (o.).
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Jana Knoblich, Leiterin des Bereiches Umweltbildung.
Warum in die Ferne schweifen …
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… wenn die exotischen Wüstenpflanzen Mexikos oder die duftenden lila Lavendel-felder der französischen Provence auch in den prachtvollen Blumengärten Hirschstetten am Rande Wiens zu finden sind.
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Mehr als zwei Millionen Gärten gibt es in unserem Land. Die Vielfalt der grünen Oasen reicht dabei vom kleinen Schrebergärtchen bis zum barocken Schlosspark, vom gebirgigen Alpengarten bis zum duftenden Rosengarten.

Und auch in der Donaumetropole findet sich ein ganz besonderes Paradies, das selbst für manchen Wiener noch ein Geheimtipp ist. Gleich 26 Themengärten erwarten die Besucher der Blumengärten Hirschstetten am Rande Wiens, in der Donaustadt (22. Bezirk). „Es ist wie eine Reise um die Welt, von Indien über Mexiko, von China bis in die Provence (F)“, sagt Jana Knoblich, die Leiterin des Bereiches Umweltbildung und zuständig für Kurse und Führungen.

Seit rund 15 Jahren ist Knoblich an einem der schönsten Arbeitsplätze der Stadt tätig. Tausende duftende Blumen, exotische Bäume und Sträucher sind in der riesigen Anlage zu finden, die ursprünglich eine städtische Gärtnerei war. „Schon im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Stadtgärtnereien, wo Pflanzen gezüchtet und Blumen gezogen wurden, um sie dann im Stadtbereich in den Parks und auf den Prachtflächen auszupflanzen“, erklärt Jana Knoblich. In den 1950er Jahren wurde – aus Platzgründen – alles am Standort Hirschstetten gebündelt. In zahlreichen Glashäusern wurden die Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblüher herangezogen, Stauden vermehrt und Bäume veredelt.

„Im Jahr 2002 wurde die Gärtnerei dann im Zuge einer Frühlingsausstellung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.“ Die Pflanzenzucht wurde immer weniger und bald waren viele Flächen frei. „Daher wurde überlegt, wie das Areal am besten genutzt werden könnte“, weiß Knoblich.

Aus dem einstigen Reservegarten der Stadt Wien wurden schließlich die Blumengärten Hirschstetten, die jährlich bis zu 400.000 Besucher anlocken. Und die können sich immer wieder über neue Eindrücke freuen. „Wir versuchen, jedes Jahr andere Farbkombinationen zusammenzubringen. Auch die Staudenbepflanzungen verändern sich im Laufe des Jahres, es blüht immer etwas anderes.“ Aber nicht nur die Schönheit der Pflanzen fasziniert die Gartenbesucher, auch das Gelände selbst hat viele Ecken, die es zu entdecken gilt.

Die Anlage wird auch für Veranstaltungen genutzt

Gleich beim Eingang Süd, in der Quadenstraße, befindet sich das Palmenhaus mit seinen drei unterschiedlichen Klimazonen. Vorbei an den Hütten, die noch vor Kurzem den Ostermarkt beherbergten und an den ersten Glashäusern, laden ein paar pinkfarbige Liegen zum Verweilen ein. Üppig blühen daneben die Tulpen in Orange, Rot und Gelb. „Heuer ist alles früh dran“, weiß Knoblich. Das merke sie auch an den Zierkirschen, die rund um den „Kristall-Wasser-Ener-
giegarten“ in Vollblüte stehen.

Dafür ist im mediterranen „Garten der Provence“ im wahrsten Sinne des Wortes noch alles im grünen Bereich. „Hier werden gerade neue Lavendelpflanzen ausgebracht.“ Die rund 30 Arten blühen erst zwischen Mitte Juni und August und verwandeln die Fläche dann in ein duftendes lila Farbenmeer. Das südliche Flair wird noch verstärkt durch viele für die Provence (F) typischen Pflanzen wie Oliven, Zitronen, Zypressen oder mediterrane Kräuter.

Der Weg führt vorbei am Seerosenteich, an dem ein idyllisches Gartencafé zum Verweilen einlädt. Überall am Gelände gibt es aber auch Sitzgelegenheiten und Tische, um das selbst mitgebrachte Picknick zu genießen.

Ein wahrer Farbenrausch erwartet die Besucher bei der sogenannten „Sommerblumenschau“. Auf einer 1.200 Quadratmeter großen Fläche, in deren Zentrum ein grüner Pavillon steht, wird zwei Mal im Jahr eine saisonale Bepflanzung präsentiert. „Heuer feiern wir das Frühlingserwachen mit Tulpen und Stiefmütterchen in wunderschönen Lila- und Pinktönen“, freut sich Knoblich über die Blütenpracht.

„Die Blumengärten Hirschstetten sind auch ein beliebter Ort für Veranstaltungen, etwa Hochzeiten“, erzählt Knoblich und verweist auf den sogenannten Hochzeitsgarten, der gemietet werden kann. „Da gibt es einen Pavillon und hinten, bei den Bäumen, kann die Agape gefeiert werden. Das ist im Sommer ein Traum.“

Zwei große Spielplätze sorgen für Abwechslung

Neben der Romantik hat das Naturjuwel in der Donaustadt aber auch Lehrreiches zu bieten, etwa einen 2.600 Quadratmeter großen Irrgarten mit Vogellehrpfad. Einige Bereiche in den Blumengärten sind speziell für die Jüngeren gemacht. Auf dem sogenannten Insektenspielplatz etwa können Kinder auf einem Wanderpfad in das Reich der Wildbienen und Schmetterlinge eintauchen. „Es gibt dort auch eine Heuschreckenrutsche und einen großen Bienenkorb zum Hineinklettern“, sagt Knoblich. Gleich daneben befindet sich der Blumenspielplatz mit einem riesigen Hüpfpolster und einem Kletterparcours.

Beschaulicher geht es im TCM-Garten zu, in dem ein chinesischer Pavillon zum Verweilen einlädt. Der Schwerpunkt bei der Bepflanzung wurde auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gelegt. Eine Steinstatue Guanyins, der Göttin der Barmherzigkeit und des Friedens, überwacht den Garten. Gleich gegenüber heißt es „Viva Mexico“. Kakteen, Yuccas und andere Wüstenpflanzen gedeihen auf den kargen Flächen von Lava-Kies und Steinen. „Die Hacienda hier ist eigentlich ein Pumpenhaus“, verrät Knoblich. Auf deren Terrasse können die Besucher auf Holzbänken die Ruhe und exotische Schönheit des Mexiko-Gartens auf sich wirken lassen.

Weniger ruhig ist es im Schildkrötengarten, wenn im Teich die Frösche laut quaken. „Die Blumengärten Hirschstetten sind einzigartig in ihrer Vielfalt, ein wahres Natur-Paradies“, weiß Knoblich. rz

BG Hirschstetten
Eine Gartenanlage der Vielfalt im Norden von Wien

Der Eintritt in die Blumengärten Hirschstetten ist frei.
Hunde sind nicht erlaubt.

Von 12. März bis 13. Oktober ist die Anlage zwischen Dienstag und Sonntag von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich ist während der Monate Juni, Juli und August am Samstag bis 20 Uhr offen.
Das Palmenhaus kann zwischen 9 und 17 Uhr besucht werden.

Montags geschlossen, außer an Feiertagen.

Zwischen 15. Oktober und 1. November schließt die Anlage bereits um 17 Uhr.

Vorm Eingang Nord befindet sich die Haltestelle der
Straßenbahnlinie 26.

Blumengärten Hirschstetten,Quadenstraße 15, 1220 Wien




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