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Ausgabe Nr. 45/2023 vom 07.11.2023, Fotos: MV, X-Filme Produktion/Oliver Oppitz
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Brigitte Hobmeier
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Matthi (Robert Stadlober) und Lucia (Brigitte Hobmeier) leben sich auseinander (o.). Der schmelzende Gletscher gibt eine Leiche frei (re.).
Brigitte Hobmeier, 47, als Außenseiterin: „Schweigen besitzt Sprengkraft“
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Lange brillierte Brigitte Hobmeier vor allem auf der Bühne. Jetzt sorgt sie in der Serie „Schnee“ für Spannung.
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Der Vater Heizungsinstallateur, die Mutter Reinigungskraft. „Trotzdem ist mein Papa vor mir auf einer Bühne gestanden, er hat beim Bauerntheater mitgemacht“, sagt Brigitte Hobmeier lachend.

Sie ging künstlerisch einen professionelleren Weg. Geboren am 2. März 1976 in der bayerischen Weißwurstmetropole München, aufgewachsen in einem nahegelegenen Dorf, studierte sie nach der Matura an der „Folkwang Hochschule“ die Schauspielerei. Danach stand sie lange Zeit vor allem auf Theaterbrettern und nicht vor einer Kamera.
Dabei begeisterte sie Publikum und Kritik so, dass sie bald als „heimliche Königin des deutschen Schauspiels“ galt. Fast logisch, dass sie auch drei Jahre bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ die Buhlschaft verkörperte. „Das sind zwar nur 15 Sätze, aber es ist trotzdem etwas Besonderes“, meint sie.
Ihr Mann, ein Schriftsteller, durfte das freilich nicht miterleben, ebensowenig andere Bühnen-Großtaten seiner Frau. „Er ist so kritisch, dass ich in seiner Anwesenheit nicht frei spielen kann. Und ich stolpere regelmäßig, wenn er im Saal sitzt“, verriet sie im März dieses Jahres in der Sendung „Ringlstetter“. Dort wurde auch angedeutet, dass der gemeinsame 17jährige Sohn „ein wilder Hund“ sei. Dass Brigitte Hobmeier soviel Privates offenbarte, glich einem Wunder, da sie ihr Familienleben sonst strikt unter der Tuchent hält.

Ihre Familie, allerdings eine Filmfamilie, steht für Hobmeier auch in der neuen, sechsteiligen Serie „Schnee“ an erster Stelle. Sie spielt die Ärztin Lucia, die aus Wien in den Tiroler Heimatort ihres Ehemannes Matthi (Robert Stadlober, 41) zieht. Die zehnjährige Tochter leidet an Asthma, und die Bergluft soll die Krankheit lindern. Lucia gibt dafür ihre Karriere im Spital auf, und Matthi hat sein Kaffeehaus geschlossen. Doch das Zusammenleben mit seinen Eltern Bruno (Karl Fischer, 66) und Maria (Maria Hofstätter, 59), den größten Hoteliers im Dorf, gestaltet sich schwierig. Der Vater will einen Bergrücken sprengen lassen, um eine Gondelstation zu bauen, die den Tourismus ankurbeln soll. Als der schmelzende Gletscher eine Leiche freigibt, offenbaren sich in dem Bergdorf alte Geheimnisse und neue Begehrlichkeiten, die einen Riss durch Lucias Familie ziehen …

„Die von mir gespielte Lucia gerät in dem Ort als Außenseiterin in ein System der Freunderlwirtschaft und des Schweigens – und das besitzt Sprengkraft“, meint Brigitte Hobmeier. „Mich hat an der Geschichte auch tief berührt, wie schnell die Liebe zweier Menschen durch den steten Tropfen der Missgunst zerstört werden kann. Außerdem passieren Dinge, die rational nicht erklärbar sind. Ich kann nur sagen – spannend!“
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