Der auf der Welle tanzt
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Auf einer 26,21 Meter großen Welle surfte der Oberösterreich-stämmige Sebastian Steudtner, 38, ins Guinness-Buch der Rekorde. Nun sollen auch Wellen jenseits der 40 Meter möglich werden.
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Wie eine Ameise auf einem Hügel. So klein nahm sich Sebastian Steudtner, 38, für die Beobachter am Strand aus, als er am 29. Oktober 2020 im portugiesischen Fischerort Nazaré auf einer 26,21 Meter hohen „Monsterwelle“ dahinsurfte, dies entspricht etwa der Höhe des Schlosses Schönbrunn. „Surfen ist meine größte Leidenschaft “, gesteht der Sportler.
„Ich bin stets auf der Suche nach den größten Wellen der Welt.“ Laut dem Guinness-Buch-der Rekorde hat vorher und nachher noch kein Surfer je eine höhere Welle bezwungen, für das Projekt beschäftigte Steudtner bis zu 30 Mitarbeiter. Beim Ritt auf dem Wasser beobachtete ein „Späher“ von einem Leuchtturm aus die Wellen und gab Entwicklungen per Funk weiter, ein Jet-Ski-Pilot fuhr ihn aufs Wasser hinaus, ein weiterer stand samt einem Arzt parat, um ihn notfalls aus dem Wasser zu bergen. Eine übertriebene Vorsicht?
Wohl kaum, Verletzungen und Todesfälle sind in diesem harten Sport nicht selten, 2008 drückten die Gewalten den jungen Mann eineinhalb Minuten unter Wasser, danach trainierte er, bis zu sechs Minuten die Luft anhalten zu können.
Eine Verletzung endete für Steudtner mit zwei Metallplatten im Fuß, auch die Schulter bekam etwas ab, Andenken an verlorene Kämpfe mit den Wellen.
Die Geschichte des Surfens beginnt mit den Polynesiern, die nach ihrer Besiedlung Hawaiis (USA) um das Jahr 1000 mit groben Baumbrettern begannen, über die Wellen
zu gleiten. Heute hingegen hat sich die Szene zur hochtech-
nologisierten Sportart gewandelt, Steudtner ging jüngst eine Kooperation mit der Autofirma Porsche ein, um mit deren
Aerodynamikern ein Super-Surfboard zu entwickeln.
Es ist 1,80 Meter lang, besteht aus von Glasfaser ummanteltem Kunststoff, der mit Epoxidharz laminiert ist, und hat hinten einen Spoiler wie ein Rennauto. „Steudtner kann nur noch höhere Wellen bezwingen, wenn sein Board schneller wird“, stellten die Forscher fest.
Die 80 km/h vom Weltrekord reichen nicht mehr, da der Surfer einer großen Welle davonfahren muss, um nicht unter den Wassermassen begraben zu werden. Eine weitere Autoteilefirma stellt einen speziellen Belag für die Brettunterseite her und die Universität Erlangen-Nürnberg (Deutschland) forscht an einem neuartigen Neoprenanzug für ihn. Bald wird Steudtner wieder auf Rekordjagd gehen, im Herbst beginnt für die Big-Wave-Surfer (Surfer der großen Wellen) der Weltcup, Anfang November macht er in Nazaré Station, wo der Athlet eine große Villa mit Pool und Sauna besitzt. Eine enorme Windentwicklung und ein fünf Kilometer tiefer Wassergraben machen es möglich, dass hier die Wellen bis zu 50 Meter hoch werden.
Steudtner besitzt den österreichischen Pass, seine Mutter Katharina ist Oberösterreicherin. Er startet allerdings für Deutschland, wo sein Vater herkommt. „Ich fühle mich aber als halber Waldzeller“, gibt er zu. „Meine Mama ist die Fürstn-Kathi aus Wirmling und ich war als Kind oft auf ihrem Bauernhof.“
Schon als Kind wusste er, dass Surfen seine große Leidenschaft sein würde. „Es dauerte drei Jahre Überzeugungsarbeit, bis meine Eltern mir erlaubten, mit 16 als Gastschüler nach Hawaii zu gehen, wo ich den Sport erlernte“, erinnert er sich. Später brach er die Schule ab, finanzierte sich mit dem Bau von Schwimmbecken die Möglichkeit, Surfprofi zu werden. Heute baut der Perfektionist Thaiboxen, Höhentraining und Joggen mit Gewichtsweste in sein Training ein. Die Pläne dafür schreibt ihm der Grazer Sportwissenschaftler Radosav Djukic, der schon Hermann Maier fit machte.
„Ich bin stets auf der Suche nach den größten Wellen der Welt.“ Laut dem Guinness-Buch-der Rekorde hat vorher und nachher noch kein Surfer je eine höhere Welle bezwungen, für das Projekt beschäftigte Steudtner bis zu 30 Mitarbeiter. Beim Ritt auf dem Wasser beobachtete ein „Späher“ von einem Leuchtturm aus die Wellen und gab Entwicklungen per Funk weiter, ein Jet-Ski-Pilot fuhr ihn aufs Wasser hinaus, ein weiterer stand samt einem Arzt parat, um ihn notfalls aus dem Wasser zu bergen. Eine übertriebene Vorsicht?
Wohl kaum, Verletzungen und Todesfälle sind in diesem harten Sport nicht selten, 2008 drückten die Gewalten den jungen Mann eineinhalb Minuten unter Wasser, danach trainierte er, bis zu sechs Minuten die Luft anhalten zu können.
Eine Verletzung endete für Steudtner mit zwei Metallplatten im Fuß, auch die Schulter bekam etwas ab, Andenken an verlorene Kämpfe mit den Wellen.
Die Geschichte des Surfens beginnt mit den Polynesiern, die nach ihrer Besiedlung Hawaiis (USA) um das Jahr 1000 mit groben Baumbrettern begannen, über die Wellen
zu gleiten. Heute hingegen hat sich die Szene zur hochtech-
nologisierten Sportart gewandelt, Steudtner ging jüngst eine Kooperation mit der Autofirma Porsche ein, um mit deren
Aerodynamikern ein Super-Surfboard zu entwickeln.
Es ist 1,80 Meter lang, besteht aus von Glasfaser ummanteltem Kunststoff, der mit Epoxidharz laminiert ist, und hat hinten einen Spoiler wie ein Rennauto. „Steudtner kann nur noch höhere Wellen bezwingen, wenn sein Board schneller wird“, stellten die Forscher fest.
Die 80 km/h vom Weltrekord reichen nicht mehr, da der Surfer einer großen Welle davonfahren muss, um nicht unter den Wassermassen begraben zu werden. Eine weitere Autoteilefirma stellt einen speziellen Belag für die Brettunterseite her und die Universität Erlangen-Nürnberg (Deutschland) forscht an einem neuartigen Neoprenanzug für ihn. Bald wird Steudtner wieder auf Rekordjagd gehen, im Herbst beginnt für die Big-Wave-Surfer (Surfer der großen Wellen) der Weltcup, Anfang November macht er in Nazaré Station, wo der Athlet eine große Villa mit Pool und Sauna besitzt. Eine enorme Windentwicklung und ein fünf Kilometer tiefer Wassergraben machen es möglich, dass hier die Wellen bis zu 50 Meter hoch werden.
Steudtner besitzt den österreichischen Pass, seine Mutter Katharina ist Oberösterreicherin. Er startet allerdings für Deutschland, wo sein Vater herkommt. „Ich fühle mich aber als halber Waldzeller“, gibt er zu. „Meine Mama ist die Fürstn-Kathi aus Wirmling und ich war als Kind oft auf ihrem Bauernhof.“
Schon als Kind wusste er, dass Surfen seine große Leidenschaft sein würde. „Es dauerte drei Jahre Überzeugungsarbeit, bis meine Eltern mir erlaubten, mit 16 als Gastschüler nach Hawaii zu gehen, wo ich den Sport erlernte“, erinnert er sich. Später brach er die Schule ab, finanzierte sich mit dem Bau von Schwimmbecken die Möglichkeit, Surfprofi zu werden. Heute baut der Perfektionist Thaiboxen, Höhentraining und Joggen mit Gewichtsweste in sein Training ein. Die Pläne dafür schreibt ihm der Grazer Sportwissenschaftler Radosav Djukic, der schon Hermann Maier fit machte.
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