Der rätselhafte Schmugglerpfad
Jetzt neu: Hier klicken
und Artikel an Freunde verschenken.
und Artikel an Freunde verschenken.
Zwischen dem Tiroler Ort Kössen und der deutschen Gemeinde Schleching wurden früher Waren über die Grenze geschmuggelt. Auf einem interaktiven Themenweg tauchen die Besucher in die Vergangenheit ein und erleben die Schönheit der Klobensteinschlucht.
Auf Play drücken
um Artikel vorlesen
zu lassen.
um Artikel vorlesen
zu lassen.
Die Schlucht Klobenstein gilt als ein geheimnisvolles Eingangstor in die Alpen. Ein Pfad schlängelt sich durch dieses Naturjuwel und verläuft über die Grenze von Tirol nach Bayern (D). Die Kelten haben hier bereits vor 2.000 Jahren Bronze und Kupfer transportiert. Im Mittelalter wurden Wein und Salz auf dieser Handelsroute befördert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Pfad bei Schmugg-
lern beliebt.
Viele Lebensmittel waren rar und durch den Zoll an der Landesgrenze wurden die Waren zusätzlich verteuert. Um sich die Abgaben zu sparen, wurden die Produkte an der Zollstation am Klobenstein vorbeigeschmuggelt. „Neben Zigaretten, Kaffee und Alkohol wurden gar ganze Käselaibe heimlich geliefert“, erzählt Miriam Wagner vom Tourismusverband Kaiserwinkl. Geschichten von Kindern, deren Hosen mit Zucker und Zigaretten vollgestopft wurden, werden in den grenznahen Orten gerne erzählt.
Heute wird auf diesem Pfad freilich nichts mehr geschmuggelt. Stattdessen wurde er zu einem Themenweg, dem „Schmugglerweg“, umgestaltet. „Der Tourismusverband Kaiserwinkl hat mit der Gemeinde Kössen und dem bayerischen Bergsteigerdorf Schleching diese grenzüberschreitende Schlucht zu einem Wandererlebnis gemacht. Der Weg führt von Kössen nach Schleching und ist acht Kilometer lang“, sagt die Tirolerin.
Auf dem Themenweg sind kindgerechte Rätsel zu lösen
Los geht es in Kössen. Von der Dorfmitte machen sich die Ausflügler auf zum Mühlbachweg. Den Wanderschildern folgend, gelangen sie zur Teufelsstiege, einer neu errichteten Treppe. Nach dem Erklimmen der 69 Stufen gelangen die Besucher auf den Schmugglerpfad. Unterhalb rauscht die Tiroler Ache durch die Schlucht. Die Wanderer genießen von oben einen herrlichen Ausblick auf den türkisgrünen Bergbach. Kurz darauf taucht der Pfad in den Wald ein. Im Schatten der Bäume marschieren die Ausflügler in das sich mehr und mehr verengende Tal hinein. Nach einigen Minuten gelangen sie zum ersten Höhepunkt, einer Aussichtsplattform.
„Die Panoramakanzel ragt etwas in die Schlucht hinein. Die Wanderer können von hier Wassersportler beobachten, die in Raftingbooten oder in Kajaks auf der Ache unterwegs sind“, sagt die Tirolerin. Wieder zurück am Schmugglerweg führt der Pfad erneut in den Wald hinein. Die Wanderer queren mehrere kleine Brücken. Unterwegs kommt aber keine Langeweile auf. „Der Schmugglerweg ist ein interaktiver Themenwanderweg. In Kombination mit einem Mobiltelefon können die Besucher bei mehreren Stationen kindgerechte Aufgaben lösen und so selbst zu Schmugglern werden.“
Der Pfad lotst die Wanderer zu einer weiteren Aussichtsplattform, von der aus die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein zu sehen ist. Über eine 33 Meter lange Hängebrücke gelangen die Wanderer zum Gotteshaus, vor dem ein zehn Meter hoher, zweigeteilter Felsblock prangt. Die Herausforderung liegt darin, den Spalt zu durchqueren, ohne die Felswände zu berühren. Wem dies gelingt, dem geht ein Wunsch in Erfüllung.
Die Wallfahrtskirche besteht aus zwei miteinander verbundenen Kapellen. Unterhalb davon liegt noch eine kleine Lourdes-Kapelle, wo das als heilig geltende Quellwasser in einem Brunnen plätschert. Ein Kiesstrand lädt zum Entspannen ein. Im Gasthaus Klobenstein, das außer Freitag täglich geöffnet hat, tischt Familie Hörfarter traditionelle Gerichte auf. Zur Stärkung werden Debreziner mit Sauerkraut (€ 9,80), Spinatknödel (€ 11,20) oder geräucherte Forelle mit hausgemachtem Erdäpfelsalat (€ 16,50) angeboten.
Ende September wird ein Schmugglerfest gefeiert
Gut gestärkt folgen die Ausflügler dem Weg zur Entenlochklamm. Ursprünglich war die Klamm an der schmalsten Stelle nur 3,40 Meter breit. Die Schmuggler haben mithilfe von Baumstämmen diesen Engpass überwunden. Vor 100 Jahren wurde die Stelle freigesprengt, weil sich nach Unwettern Äste verkeilten und für Hochwasser sorgten.
Über den nun zwölf Meter breiten Durchlass spannt sich eine Hängebrücke. Die Ausflügler haben dort zwei Möglichkeiten. Sie können auf einem Rundweg das kurze Stück zurück nach Klobenstein wandern, wo sie entweder zu Fuß oder mit dem Bus nach Kössen zurückkehren. Oder sie marschieren über die Grenze nach Deutschland zum fünf Kilometer entfernten Dorf Schleching. Das Schmuggeln wird in diesem Jahr erstmals groß gefeiert. Der Dorfplatz in Kössen wird am 23. September von 11 bis 19 Uhr Schauplatz des neuen Schmugglerfestes sein. Neben regionalen Schmankerln gibt es ab 13 Uhr einen Umzug. Pferdegespanne ziehen geschmückte Wagen durch die Gassen.
Gemeinde Kössen, Tel.: 05375/62010,
www.schmugglerweg.com
Die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein
Der Sage nach war eine Bäuerin allein unterwegs, als sie von einem Gewitter überrascht wurde. Ein Blitz schlug in die Felsen über ihr ein. Ein riesiger Stein löste sich und donnerte ins Tal hinunter. Der Felsbrocken stürzte direkt auf die Frau hinab. In ihrer Hilflosigkeit betete sie zu Maria, der Heiligen Muttergottes.
Wie durch ein Wunder spaltete sich der große Stein. Die beiden Gesteinshälften landeten links und rechts von der Frau. Die Bäuerin blieb unverletzt. Zum Dank wurde bei dem gespaltenen Stein, auch „geklobener“ Stein genannt, eine Kapelle errichtet.
lern beliebt.
Viele Lebensmittel waren rar und durch den Zoll an der Landesgrenze wurden die Waren zusätzlich verteuert. Um sich die Abgaben zu sparen, wurden die Produkte an der Zollstation am Klobenstein vorbeigeschmuggelt. „Neben Zigaretten, Kaffee und Alkohol wurden gar ganze Käselaibe heimlich geliefert“, erzählt Miriam Wagner vom Tourismusverband Kaiserwinkl. Geschichten von Kindern, deren Hosen mit Zucker und Zigaretten vollgestopft wurden, werden in den grenznahen Orten gerne erzählt.
Heute wird auf diesem Pfad freilich nichts mehr geschmuggelt. Stattdessen wurde er zu einem Themenweg, dem „Schmugglerweg“, umgestaltet. „Der Tourismusverband Kaiserwinkl hat mit der Gemeinde Kössen und dem bayerischen Bergsteigerdorf Schleching diese grenzüberschreitende Schlucht zu einem Wandererlebnis gemacht. Der Weg führt von Kössen nach Schleching und ist acht Kilometer lang“, sagt die Tirolerin.
Auf dem Themenweg sind kindgerechte Rätsel zu lösen
Los geht es in Kössen. Von der Dorfmitte machen sich die Ausflügler auf zum Mühlbachweg. Den Wanderschildern folgend, gelangen sie zur Teufelsstiege, einer neu errichteten Treppe. Nach dem Erklimmen der 69 Stufen gelangen die Besucher auf den Schmugglerpfad. Unterhalb rauscht die Tiroler Ache durch die Schlucht. Die Wanderer genießen von oben einen herrlichen Ausblick auf den türkisgrünen Bergbach. Kurz darauf taucht der Pfad in den Wald ein. Im Schatten der Bäume marschieren die Ausflügler in das sich mehr und mehr verengende Tal hinein. Nach einigen Minuten gelangen sie zum ersten Höhepunkt, einer Aussichtsplattform.
„Die Panoramakanzel ragt etwas in die Schlucht hinein. Die Wanderer können von hier Wassersportler beobachten, die in Raftingbooten oder in Kajaks auf der Ache unterwegs sind“, sagt die Tirolerin. Wieder zurück am Schmugglerweg führt der Pfad erneut in den Wald hinein. Die Wanderer queren mehrere kleine Brücken. Unterwegs kommt aber keine Langeweile auf. „Der Schmugglerweg ist ein interaktiver Themenwanderweg. In Kombination mit einem Mobiltelefon können die Besucher bei mehreren Stationen kindgerechte Aufgaben lösen und so selbst zu Schmugglern werden.“
Der Pfad lotst die Wanderer zu einer weiteren Aussichtsplattform, von der aus die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein zu sehen ist. Über eine 33 Meter lange Hängebrücke gelangen die Wanderer zum Gotteshaus, vor dem ein zehn Meter hoher, zweigeteilter Felsblock prangt. Die Herausforderung liegt darin, den Spalt zu durchqueren, ohne die Felswände zu berühren. Wem dies gelingt, dem geht ein Wunsch in Erfüllung.
Die Wallfahrtskirche besteht aus zwei miteinander verbundenen Kapellen. Unterhalb davon liegt noch eine kleine Lourdes-Kapelle, wo das als heilig geltende Quellwasser in einem Brunnen plätschert. Ein Kiesstrand lädt zum Entspannen ein. Im Gasthaus Klobenstein, das außer Freitag täglich geöffnet hat, tischt Familie Hörfarter traditionelle Gerichte auf. Zur Stärkung werden Debreziner mit Sauerkraut (€ 9,80), Spinatknödel (€ 11,20) oder geräucherte Forelle mit hausgemachtem Erdäpfelsalat (€ 16,50) angeboten.
Ende September wird ein Schmugglerfest gefeiert
Gut gestärkt folgen die Ausflügler dem Weg zur Entenlochklamm. Ursprünglich war die Klamm an der schmalsten Stelle nur 3,40 Meter breit. Die Schmuggler haben mithilfe von Baumstämmen diesen Engpass überwunden. Vor 100 Jahren wurde die Stelle freigesprengt, weil sich nach Unwettern Äste verkeilten und für Hochwasser sorgten.
Über den nun zwölf Meter breiten Durchlass spannt sich eine Hängebrücke. Die Ausflügler haben dort zwei Möglichkeiten. Sie können auf einem Rundweg das kurze Stück zurück nach Klobenstein wandern, wo sie entweder zu Fuß oder mit dem Bus nach Kössen zurückkehren. Oder sie marschieren über die Grenze nach Deutschland zum fünf Kilometer entfernten Dorf Schleching. Das Schmuggeln wird in diesem Jahr erstmals groß gefeiert. Der Dorfplatz in Kössen wird am 23. September von 11 bis 19 Uhr Schauplatz des neuen Schmugglerfestes sein. Neben regionalen Schmankerln gibt es ab 13 Uhr einen Umzug. Pferdegespanne ziehen geschmückte Wagen durch die Gassen.
Gemeinde Kössen, Tel.: 05375/62010,
www.schmugglerweg.com
Die Wallfahrtskirche Maria Klobenstein
Der Sage nach war eine Bäuerin allein unterwegs, als sie von einem Gewitter überrascht wurde. Ein Blitz schlug in die Felsen über ihr ein. Ein riesiger Stein löste sich und donnerte ins Tal hinunter. Der Felsbrocken stürzte direkt auf die Frau hinab. In ihrer Hilflosigkeit betete sie zu Maria, der Heiligen Muttergottes.
Wie durch ein Wunder spaltete sich der große Stein. Die beiden Gesteinshälften landeten links und rechts von der Frau. Die Bäuerin blieb unverletzt. Zum Dank wurde bei dem gespaltenen Stein, auch „geklobener“ Stein genannt, eine Kapelle errichtet.
Weitere Inhalte dieser Ausgabe:
Ihre Meinung
Ihre Meinung ist uns wichtig.
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Schreiben Sie Ihren Kommentar zu diesem Artikel, den wir dann prüfen und veröffentlichen werden.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Werbung