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Ausgabe Nr. 34/2023 vom 22.08.2023, Foto: stock.adobe.com
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Irrtümer rund um die Schönheitspflege
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Wir investieren viel Geld und Zeit in Kosmetikprodukte und Schönheitsbehandlungen, um die Haut zu straffen, den Haaren Glanz zu verleihen und generell, das Rad der Zeit zu verlangsamen. Nicht alles, was empfohlen ist, hilft auch. Manche „Tipps“ sind eben nur Mythen.
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In der Schönheitspflege gibt es zahlreiche Empfehlungen, viele sind darunter, die sich hartnäckig halten, deren Nutzen aber zweifelhaft ist. Auf der Internetplattform „kosmetik-transparent“ stellen Vertreter von Markenprodukten einige Irrtümer vor.

Haarglanz durch kaltes Wasser
Diese Vorstellung geistert seit langer Zeit in den Köpfen der Menschheit herum. Das Spülen mit kaltem Wasser ließe das Haar stärker glänzen. Die Begründung, durch das Spülen mit kaltem Wasser liege die Kutikula, die äußere Schuppenschicht, flacher an und darum reflektiere sie mehr Licht. Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die diese Annahme stützen. Die richtige Anwendung eines Conditioners oder einer Pflegespülung nach der Haarwäsche bringt das Haar zum Glänzen.

Längere Einwirkzeit der Haarfarbe bringt
intensiveres Ergebnis

Das ist falsch. Die angegebene Einwirkzeit auf der Haarfarbe und Haartönung ist genau abgestimmt, um ein optimales Farbergebnis für eine möglichst schonende Anwendung zu erzielen. Eine längere Einwirkzeit bringt keine intensivere Farbe.

Stylingprodukte trocknen das Haar aus
Nein. Bei modernen Stylingprodukten werden pflegende Inhaltsstoffe eingesetzt. Bei Schaumfestigern aber unbedingt darauf achten, dass sie über einen speziellen Hitzeschutz verfügen, der das Haar aktiv vor dem Austrocknen durch Föhn, Lockenstab oder Glätteisen bewahrt. Ebenso falsch ist, dass häufiges Haarewaschen die Haare ausfallen lässt oder sie austrocknet. Bei empfindlicher Kopfhaut empfiehlt sich, milde, pH-neutrale Shampoos zu verwenden und die Haare nur mit lauwarmem Wasser zu waschen.

Auf Nagellack zu blasen, lässt ihn schneller trocknen
Im Gegenteil. Die Feuchtigkeit im Atem verhindert das Trocknen sogar. Es kann passieren, dass die Oberfläche des Nagellackes trocken wirkt, der Lack aber nicht durchgetrocknet ist. Wer nicht lange warten möchte, bis die Nägel trocken sind, kann schnell-trocknenden Nagellack verwenden.

Sonnencreme, -Spray oder -Öl. Was wir verwenden, ist egal
Nicht ganz. Reichhaltige Cremes und Öle sind besonders gut für sensible und trockene Haut. Sie versorgen sie mit einer Extraportion Pflege. Bei unreiner Haut am besten ölfreie Sprays oder mattierende Fluids verwenden. So bekommt
die Haut zusätzliche Feuchtigkeit, aber kein zusätzliches Fett. Sprays ziehen in Sekundenschnelle ein und bieten sofortigen Schutz, wie auf Knopfdruck.

Haare wachsen nach der Rasur stärker nach
Die Haare wachsen nicht stärker nach, sie sind nur
deutlicher sichtbar. Das ist einfach zu erklären. Wird das Haar an der Hautoberfläche abrasiert, erhält das Haar statt der spitz zulaufenden dünnen Spitze ein kantiges Ende.
Es ist hart und wirkt dadurch stärker. Durch häufiges Rasieren wachsen die Haare auch nicht schneller. Das Wachstum passiert in der Haarwurzel und nicht in den Spitzen.

Zahncreme hilft bei Pickeln
Zahncreme könnte aufgrund ihrer Zusammensetzung möglicherweise helfen. Sie wirkt antibakteriell, was die Keimvermehrung unterbindet, und sie bewirkt eine Austrocknung der fettigen Stellen. Doch die übrigen Inhaltsstoffe der Zahnpasta wie zum Beispiel Menthol irritieren die Hautschutzhülle und verstärken eher die Entzündungssymptome. Besser als dieses „Hausmittel“ sind antibiotische Cremes oder Anti-Pickel-Stifte und -Gele.

Durch Wimperntusche können Wimpern brechen
Die heutigen Wimperntuschen sind äußerst pflegend. Wimpernbruch ist dadurch so gut wie ausgeschlossen. Wichtig ist allerdings, die Wimperntusche abends abzuschminken. Da sie mit den Augen und der Bindehaut in Kontakt kommt, die Tusche (aus hygienischen Gründen) alle drei Monate ersetzen.

Die ständige Lippenpflege macht „süchtig“
Jein. Es sind nicht die Inhalts­stoffe von Lippenpflege-Balsamen, die süchtig machen, sondern das Gefühl weicher Lippen. Sind die Lippen einmal nicht durch einen Pflegestift gepflegt, weich und geschmeidig, fühlen sich die Lippen im Vergleich trockener an. Doch das entspricht nicht zwangsläufig der Realität. Aus Reflex und um das trockene Gefühl der Lippen möglichst schnell wieder loszuwerden, befeuchten wir sie mit der Zunge, und das wiederum trocknet unsere Lippen dann tatsächlich aus.

Zu viel Schminke verstopft die Poren im Gesicht
Früher bestand die Pudergrundlage von Make-up und Foundations vor allem aus quellfähigem Reismehl. Die darin enthaltene Stärke konnte aufgrund der Hautfeuchtigkeit aufquellen und so die Poren verstopfen. Moderne Make-up-Produkte verfügen über eine cremige Grundsubstanz, in der meist hautfreundliches Talkum, natürliche Silikate, Feuchtigkeitsstabilisatoren und Öle enthalten sind. Diese Bestandteile quellen nicht. Wichtig ist aber, das Make-up abends wieder zu entfernen, damit das natürliche Gleichgewicht der Haut wieder hergestellt wird.

Bei fettiger Gesichtshaut bedarf es häufiger Peelings
Auch das stimmt nicht. Im Gegenteil, durch die ständige Reizung wird die Talgproduktion angeregt. Das stresst die Haut zusätzlich. Besser ist, bei fettiger Haut ein bis allerhöchstens zwei Mal in der Woche ein Peeling anzuwenden. Ganz allgemein die Haut in der Früh und abends gründlich mit abgestimmten Produkten reinigen. Ist der Fettglanz zu stark, das Gesicht nachpudern oder mit einem Tuch wie einem „Blotting Paper“ („Löschpapier fürs Gesicht“) abtupfen. Es saugt überschüssiges Fett auf.
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