Ausgabe Nr. 21/2023 vom 23.05.2023, Fotos: BRAINPARK, Gerhard Trumler / brandstaetter images / picturedesk.com
Pilgern am Wasser
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Auf dem Josefweg (OÖ) pilgern Wanderer auf drei Etappen zwischen dem Traunsee und dem Attersee. Dabei ergeben sich traumhafte Ausblicke auf beide Gewässer.
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Das Wasser ist ständiger Begleiter am 65 Kilometer langen Josefweg. Dieser spirituelle Rundweg erstreckt sich zwischen dem Traunsee und dem Attersee in Oberösterreich. Auf drei Etappen wandern Pilger mit herrlichen Ausblicken auf die beiden Seen sowie über grüne Almwiesen. Dabei begegnen sie immer wieder dem Heiligen Josef.
Die Idee zu diesem Weg hatte Maria Heizinger. Die 65jährige Oberösterreicherin ließ sich vor einigen Jahren zur Pilgerbegleiterin ausbilden und erarbeitete dafür einen neuen Weg. Sie wollte ihn rund um ihren Heimatort Altmünster ansiedeln.
„Als während der Ausarbeitungen mein Mann starb, ein Josef, kam mir die Idee, dem Weg diesen Namen zu geben. Mir ist aufgefallen, dass einem der Heilige Josef in unserer Region oft begegnet“, sagt Maria Heizinger.
Die erste Bekanntschaft mit dem Heiligen machen die Pilger gleich zu Beginn der ersten Etappe in Altmünster. In der Pfarrkirche ziert der Heilige Josef ein Altarbild. Vom Gotteshaus führt der Weg den plätschernden Stücklbach entlang hinauf auf den Grasberg. „Hier haben die Pilger eine wunderbare Aussicht auf den Traunsee“, erzählt Heizinger.
Der Pfad schlängelt sich hinunter zur Kirche Reindlmühl. Das Gotteshaus aus dem Jahr 1956 ist dem Heiligen Josef geweiht. Er ist als Zimmermann neben Jesus an der Altarwand im Chor dargestellt.
Von der Kirche pilgern die Wanderer entlang der Wessenaurach hinauf zum Hongar, dem ersten Höhenrücken des Alpenvorlandes. Er ist zwar nur 943 Meter hoch, bietet aber einen traumhaften Ausblick auf das Höllengebirge und das Alpenvorland bis zum Böhmerwald. Dieses Panorama lässt sich bei einem Besuch des Almgasthofes Schwarz vertiefen, der in diese idyllische Landschaft eingebettet ist.
Nach einer Rast steuern die Pilger den höchsten Punkt der ersten Etappe auf 973 Meter an. Danach ziehen sie weiter zum Gahberg mit dessen Kirchlein, ehe es bergab nach Weyregg geht. Nach 23 Kilometern kommen die Wanderer beim Gasthaus Landeroith am Attersee an. Dort können die Pilger auf der Seeterrasse den Abend ausklingen lassen.
Die zweite Etappe ist mit 17 Kilometern weitaus kürzer als die erste. Am Ostuferweg wandern die Pilger den Attersee entlang und folgen dabei auch dem Wasser-Roas-Weg. Auf diesem Informationspfad erfahren die Ausflügler mehr über den See. Etwa, dass seine türkisblaue Färbung von Algen stammt.
Sinnsprüche entlang des Weges sorgen für Motivation
Nach gut einer Stunde führt der Weg steil aufwärts Richtung Bramhosen. „Vor jedem Anstieg werden die Pilger mit einem Impuls motiviert. Auf dem gesamten Weg gibt es davon insgesamt acht Stück, die jeweils mit den Anfangsbuchstaben des Josefweges beginnen. Das ,J‘ steht für ,Ja sagen zu meinem Leben‘ und das ,O‘ bedeutet ,Offen sein für Neues‘“, erzählt die Oberösterreicherin.
Das „W“ im Wort „Josefweg“ macht die Pilger darauf aufmerksam, dass sie am „Wasser wandern“. Neben den traumhaften Ausblicken auf die Seen können die Wanderer ihre Trinkflaschen immer wieder mit frischem Wasser füllen. So kommen sie auf der zweiten Etappe beim Seeleitenstüberl vorbei, wo es frisches Quellwasser gibt.
Oft folgen die Pilger Forststraßen, die sich gut für das Plaudern eignen. Heizinger bietet vom 16. bis 18. Juni eine geführte Pilgerwanderung an. Sie ist für Frauen und Männer gedacht, die spirituelle Begleitung möchten und sich nicht mit Planung und Organisation plagen wollen. „Ich bin schon öfter mit Gruppen gepilgert. Dabei erfahren wir viel voneinander. Die Teilnehmer öffnen sich, erzählen Dinge, die sie belasten, aber auch schöne Erlebnisse“, verrät die Pilgerbegleiterin.
Das Ziel der zweiten Etappe ist die Großalm. „Dort können die Pilger übernachten, eine Voranmeldung ist aber notwendig. Die Großalm hat eine bewegte Geschichte. Sie war eine Außenstelle des Stiftes Lambach und hat eine schöne Hauskapelle.“
Zwei Kreuzwege münden bei einer Wallfahrtskapelle
Nach dem Frühstück am nächsten Tag begeben sich die Pilger auf die letzten 25 Kilometer zurück nach Altmünster. Dabei marschieren sie zwei Kreuzwege entlang. Der erste führt hinauf zum Richtberg auf 1.047 Meter. Dort befindet sich die Richtberg-Taferl-Kapelle, eine viel besuchte Wallfahrtsstätte. Von dort folgen die Pilger einem weiteren Kreuzweg talwärts zum Lourdes-Kreuz und werden mit einem herrlichen Ausblick auf den Traunstein belohnt.
Der Pfad führt weiter zur Rumplingkapelle mit ihrer schönen Josefstatue. Bald darauf führt der Weg zu einer bekannten Stelle. Die Pilger treffen erneut bei der Kirche Reindlmühl ein.
„Wer möchte, kann hier den Weg beenden. Wer noch Kraft hat, geht auf aussichtsreichem Weg zurück nach Altmünster“, sagt Heizinger. widlak
Die Idee zu diesem Weg hatte Maria Heizinger. Die 65jährige Oberösterreicherin ließ sich vor einigen Jahren zur Pilgerbegleiterin ausbilden und erarbeitete dafür einen neuen Weg. Sie wollte ihn rund um ihren Heimatort Altmünster ansiedeln.
„Als während der Ausarbeitungen mein Mann starb, ein Josef, kam mir die Idee, dem Weg diesen Namen zu geben. Mir ist aufgefallen, dass einem der Heilige Josef in unserer Region oft begegnet“, sagt Maria Heizinger.
Die erste Bekanntschaft mit dem Heiligen machen die Pilger gleich zu Beginn der ersten Etappe in Altmünster. In der Pfarrkirche ziert der Heilige Josef ein Altarbild. Vom Gotteshaus führt der Weg den plätschernden Stücklbach entlang hinauf auf den Grasberg. „Hier haben die Pilger eine wunderbare Aussicht auf den Traunsee“, erzählt Heizinger.
Der Pfad schlängelt sich hinunter zur Kirche Reindlmühl. Das Gotteshaus aus dem Jahr 1956 ist dem Heiligen Josef geweiht. Er ist als Zimmermann neben Jesus an der Altarwand im Chor dargestellt.
Von der Kirche pilgern die Wanderer entlang der Wessenaurach hinauf zum Hongar, dem ersten Höhenrücken des Alpenvorlandes. Er ist zwar nur 943 Meter hoch, bietet aber einen traumhaften Ausblick auf das Höllengebirge und das Alpenvorland bis zum Böhmerwald. Dieses Panorama lässt sich bei einem Besuch des Almgasthofes Schwarz vertiefen, der in diese idyllische Landschaft eingebettet ist.
Nach einer Rast steuern die Pilger den höchsten Punkt der ersten Etappe auf 973 Meter an. Danach ziehen sie weiter zum Gahberg mit dessen Kirchlein, ehe es bergab nach Weyregg geht. Nach 23 Kilometern kommen die Wanderer beim Gasthaus Landeroith am Attersee an. Dort können die Pilger auf der Seeterrasse den Abend ausklingen lassen.
Die zweite Etappe ist mit 17 Kilometern weitaus kürzer als die erste. Am Ostuferweg wandern die Pilger den Attersee entlang und folgen dabei auch dem Wasser-Roas-Weg. Auf diesem Informationspfad erfahren die Ausflügler mehr über den See. Etwa, dass seine türkisblaue Färbung von Algen stammt.
Sinnsprüche entlang des Weges sorgen für Motivation
Nach gut einer Stunde führt der Weg steil aufwärts Richtung Bramhosen. „Vor jedem Anstieg werden die Pilger mit einem Impuls motiviert. Auf dem gesamten Weg gibt es davon insgesamt acht Stück, die jeweils mit den Anfangsbuchstaben des Josefweges beginnen. Das ,J‘ steht für ,Ja sagen zu meinem Leben‘ und das ,O‘ bedeutet ,Offen sein für Neues‘“, erzählt die Oberösterreicherin.
Das „W“ im Wort „Josefweg“ macht die Pilger darauf aufmerksam, dass sie am „Wasser wandern“. Neben den traumhaften Ausblicken auf die Seen können die Wanderer ihre Trinkflaschen immer wieder mit frischem Wasser füllen. So kommen sie auf der zweiten Etappe beim Seeleitenstüberl vorbei, wo es frisches Quellwasser gibt.
Oft folgen die Pilger Forststraßen, die sich gut für das Plaudern eignen. Heizinger bietet vom 16. bis 18. Juni eine geführte Pilgerwanderung an. Sie ist für Frauen und Männer gedacht, die spirituelle Begleitung möchten und sich nicht mit Planung und Organisation plagen wollen. „Ich bin schon öfter mit Gruppen gepilgert. Dabei erfahren wir viel voneinander. Die Teilnehmer öffnen sich, erzählen Dinge, die sie belasten, aber auch schöne Erlebnisse“, verrät die Pilgerbegleiterin.
Das Ziel der zweiten Etappe ist die Großalm. „Dort können die Pilger übernachten, eine Voranmeldung ist aber notwendig. Die Großalm hat eine bewegte Geschichte. Sie war eine Außenstelle des Stiftes Lambach und hat eine schöne Hauskapelle.“
Zwei Kreuzwege münden bei einer Wallfahrtskapelle
Nach dem Frühstück am nächsten Tag begeben sich die Pilger auf die letzten 25 Kilometer zurück nach Altmünster. Dabei marschieren sie zwei Kreuzwege entlang. Der erste führt hinauf zum Richtberg auf 1.047 Meter. Dort befindet sich die Richtberg-Taferl-Kapelle, eine viel besuchte Wallfahrtsstätte. Von dort folgen die Pilger einem weiteren Kreuzweg talwärts zum Lourdes-Kreuz und werden mit einem herrlichen Ausblick auf den Traunstein belohnt.
Der Pfad führt weiter zur Rumplingkapelle mit ihrer schönen Josefstatue. Bald darauf führt der Weg zu einer bekannten Stelle. Die Pilger treffen erneut bei der Kirche Reindlmühl ein.
„Wer möchte, kann hier den Weg beenden. Wer noch Kraft hat, geht auf aussichtsreichem Weg zurück nach Altmünster“, sagt Heizinger. widlak
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