Das Gehirn braucht Wochen zur Genesung
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Ob Verkehrsunfall oder Sportverletzung, prallt der Kopf auf den Boden oder gegen einen harten Gegenstand erleidet er eine Gehirnerschütterung. Sie gilt als die mildeste Form des Schädel-Hirn-Traumas. Auf die leichte Schulter sollte sie allerdings nicht genommen werden.
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Ein bisschen schwindelig, ein wenig Kopfweh, das vergeht wieder. Wer sich heftig den Kopf anschlägt und die Diagnose „Gehirnerschütterung“ erhält, wird meist beruhigt mit der vermeintlichen Harmlosigkeit der Verletzung.
Ganz so einfach und unkompliziert ist die Sache aber nicht immer, warnen Neurologen. Es gebe zwar keine sichtbaren Verletzungen des Gehirngewebes wie Blutungen oder Brüche, dennoch habe die Erschütterung im Gehirn weitreichende Folgen, so Dr. Torsten Kraya, Neurologe und Kongresspräsident des Deutschen Schmerzkongresses im Vorjahr.
Neueste Forschungen zeigen, nach einem Stoß gegen den Kopf verändert sich schlagartig einiges im Gehirn, darunter die regionalen Blutflüsse.
Immer einen Arzt aufsuchen
Die Folge sind oft akute, aber auch anhaltende Kopfschmerzen, die in den meisten Fällen erst dann gezielt behandelt werden, wenn sie auch nach Wochen nicht verschwinden. „Dieses Problem wird deutlich unterschätzt“, warnt der Experte und plädiert für eine möglichst frühe medikamentöse Behandlung, besonders bei Patienten, die Risikofaktoren für eine Chronifizierung des Schmerzes aufweisen.
Vorsicht bei Risikofaktoren
Hierzu zählen Menschen mit einer bestehenden Neigung zu Kopfschmerzen, ein jüngeres Lebensalter, das weibliche Geschlecht, sowie ein Kopfschmerz vom Migräne-Typ.
In leichten Fällen der Gehirnerschütterung spüren Patienten nur wenige Symptome wie geringfügigen Schwindel, schwachen Kopfschmerz, ein wenig Übelkeit und kurzfristige Probleme mit dem Gedächtnis und der Orientierung. Bei schweren Gehirnerschütterungen kommt es zu Erbrechen, Verwirrtheit, unklarem Sehen oder Sprechen. „In schweren Fällen muss sofort der Notarzt gerufen werden, aber auch in Fällen mit leichten Symptomen sollten Patienten immer ärztlich untersucht werden. In der Akutphase einer Gehirnerschütterung wird Patienten, die nach Hause entlassen werden, eine Ruhephase von einigen Tagen empfohlen.
In dieser Zeit sollten sie sich schonen und ausreichend schlafen. Körperliche und geistige Anstrengungen sind zu vermeiden. Dazu gehört auch, auf Mobiltelefon, Bücher, Computer und Fernsehen zu verzichten.
Akute Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit werden mit Schmerzmittel und sogenannten Antiemetika gelindert. „Bei rasch fortschreitendem Kopfschmerz begleitet von Bewusstseinstrübung müssen aber immer alle Alarmglocken läuten“, sagt Univ. Prof. Christian Matula, Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie, MedUni Wien / AKH Wien.
„Nach Stürzen treten vor allem bei älteren Menschen Schädel-Hirn-Traumen zunehmend häufiger auf. Diese Patienten stehen nicht selten unter gerinnungshemmender Medikation und eine chronische Blutung zwischen harter Hirnhaut und Gehirn kann sich langsam schleichend entwickeln.“
Ruhe für Körper und Geist
In den Wochen nach dem Unfall erfolgt die Rückkehr in den Alltag. Körperliche Arbeit sollte nach einer Pause von 15 Tagen aufgenommen werden, raten amerikanische Forscher.
Sie führten eine Studie an Sportlern mit Gehirnerschütterung durch. Mittels MRT konnten sie nachweisen, dass der Blutfluss im Gehirn acht Tage nach dem Unfall noch immer verändert war, obwohl die Betroffenen über keine Symptome mehr klagten. Eine andere Studienanalyse unter der Leitung der Universität von Cambridge (GB) zeigte, dass es bei fast jedem zweiten Patienten zu Veränderungen im Gehirn gekommen ist. Konkret änderte sich die Art und Weise, wie Regionen des Gehirns miteinander kommunizieren.
„Daraus könnten langfristig Erschöpfung und kognitive Beeinträchtigungen entstehen“, fürchtet der Neurowissenschaftler Dr. Emmanuel Stamatakis. Von 108 Betroffenen wiesen fast die Hälfte der Patienten nach einem halben Jahr noch Symptome auf, die von ihrer Verletzung resultierten. Am häufigsten kam es zu Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen.
Die Genesung braucht Zeit. Bis zu drei Monate nach dem Unfall ist es wichtig, auf den Körper zu hören, ihm Pausen zu gönnen.
Bleiben körperliche oder kognitive Beschwerden, helfen Physiotherapie mit leichtem Ausdauertraining und Bewegungsübungen. Bei Ängsten, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit wird Psychotherapie empfohlen.
Ganz so einfach und unkompliziert ist die Sache aber nicht immer, warnen Neurologen. Es gebe zwar keine sichtbaren Verletzungen des Gehirngewebes wie Blutungen oder Brüche, dennoch habe die Erschütterung im Gehirn weitreichende Folgen, so Dr. Torsten Kraya, Neurologe und Kongresspräsident des Deutschen Schmerzkongresses im Vorjahr.
Neueste Forschungen zeigen, nach einem Stoß gegen den Kopf verändert sich schlagartig einiges im Gehirn, darunter die regionalen Blutflüsse.
Immer einen Arzt aufsuchen
Die Folge sind oft akute, aber auch anhaltende Kopfschmerzen, die in den meisten Fällen erst dann gezielt behandelt werden, wenn sie auch nach Wochen nicht verschwinden. „Dieses Problem wird deutlich unterschätzt“, warnt der Experte und plädiert für eine möglichst frühe medikamentöse Behandlung, besonders bei Patienten, die Risikofaktoren für eine Chronifizierung des Schmerzes aufweisen.
Vorsicht bei Risikofaktoren
Hierzu zählen Menschen mit einer bestehenden Neigung zu Kopfschmerzen, ein jüngeres Lebensalter, das weibliche Geschlecht, sowie ein Kopfschmerz vom Migräne-Typ.
In leichten Fällen der Gehirnerschütterung spüren Patienten nur wenige Symptome wie geringfügigen Schwindel, schwachen Kopfschmerz, ein wenig Übelkeit und kurzfristige Probleme mit dem Gedächtnis und der Orientierung. Bei schweren Gehirnerschütterungen kommt es zu Erbrechen, Verwirrtheit, unklarem Sehen oder Sprechen. „In schweren Fällen muss sofort der Notarzt gerufen werden, aber auch in Fällen mit leichten Symptomen sollten Patienten immer ärztlich untersucht werden. In der Akutphase einer Gehirnerschütterung wird Patienten, die nach Hause entlassen werden, eine Ruhephase von einigen Tagen empfohlen.
In dieser Zeit sollten sie sich schonen und ausreichend schlafen. Körperliche und geistige Anstrengungen sind zu vermeiden. Dazu gehört auch, auf Mobiltelefon, Bücher, Computer und Fernsehen zu verzichten.
Akute Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit werden mit Schmerzmittel und sogenannten Antiemetika gelindert. „Bei rasch fortschreitendem Kopfschmerz begleitet von Bewusstseinstrübung müssen aber immer alle Alarmglocken läuten“, sagt Univ. Prof. Christian Matula, Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie, MedUni Wien / AKH Wien.
„Nach Stürzen treten vor allem bei älteren Menschen Schädel-Hirn-Traumen zunehmend häufiger auf. Diese Patienten stehen nicht selten unter gerinnungshemmender Medikation und eine chronische Blutung zwischen harter Hirnhaut und Gehirn kann sich langsam schleichend entwickeln.“
Ruhe für Körper und Geist
In den Wochen nach dem Unfall erfolgt die Rückkehr in den Alltag. Körperliche Arbeit sollte nach einer Pause von 15 Tagen aufgenommen werden, raten amerikanische Forscher.
Sie führten eine Studie an Sportlern mit Gehirnerschütterung durch. Mittels MRT konnten sie nachweisen, dass der Blutfluss im Gehirn acht Tage nach dem Unfall noch immer verändert war, obwohl die Betroffenen über keine Symptome mehr klagten. Eine andere Studienanalyse unter der Leitung der Universität von Cambridge (GB) zeigte, dass es bei fast jedem zweiten Patienten zu Veränderungen im Gehirn gekommen ist. Konkret änderte sich die Art und Weise, wie Regionen des Gehirns miteinander kommunizieren.
„Daraus könnten langfristig Erschöpfung und kognitive Beeinträchtigungen entstehen“, fürchtet der Neurowissenschaftler Dr. Emmanuel Stamatakis. Von 108 Betroffenen wiesen fast die Hälfte der Patienten nach einem halben Jahr noch Symptome auf, die von ihrer Verletzung resultierten. Am häufigsten kam es zu Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen.
Die Genesung braucht Zeit. Bis zu drei Monate nach dem Unfall ist es wichtig, auf den Körper zu hören, ihm Pausen zu gönnen.
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