Bei Nagelpilz sind der Arzt und Geduld gefragt
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Der Beginn der Erkrankung verläuft stets unbemerkt, bis die Nagelplatte eines Tages ihren Glanz verloren hat, stumpf erscheint und sich weißlich bis gelblich, später sogar bräunlich verfärbt.
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Nagelpilz ist eine schleichende Erkrankung, doch schon beim ersten Verdacht sollte der Arzt aufgesucht werden, denn die Behandlung und Heilung erfordern Zeit und Geduld. Worauf zu achten ist und wie dem Nagelpilz der Garaus gemacht wird, darüber klären die Hautärztin Dr. Yael Adler (Buchtipp: „Darüber spricht man nicht“), die erfahrene Podologin Gabriele Kanduth (Buchtipp: „Der Fuß und sein Mensch“) und die Apothekerin Dr. Ines Winterhagen auf.
Wie entsteht Nagelpilz?
Nagelpilz wird am häufigsten von Dermatophyten verursacht. Das sind Fadenpilze. Mögliche Erreger sind aber auch Hefe- und Schimmelpilze. Zum Entstehen einer Onychomykose, wie der Nagelpilz genannt wird, sind begünstigende Faktoren erforderlich, etwa Durchblutungsstörungen der Beine und Füße, die Schädigung der Nagelplatte durch zu enge Schuhe oder infolge wiederholter Verletzungen beim Sport sowie nach Verletzung durch Pediküre. Eine feuchte Umgebung, etwa in Schuhen, Bädern und in der Sauna fördern eine Pilzinfektion zusätzlich.
Kann ich mich bei Verdacht selbst mit Präparaten aus der Apotheke behandeln?
Das ist nicht empfohlen. Die exakte Diagnose kann nur der Arzt stellen. Nicht jede Nagelveränderung ist ein Nagelpilz. Es kann sich zum Beispiel um ein Ekzem des Nagelbettes handeln oder eine isolierte Schuppenflechte an den Nägeln. Von einer Selbstbehandlung ohne vorherige ärztliche Untersuchung wird abgeraten, da ein vorbehandelter Nagel die Diagnose für den Arzt erschwert. Die Auswahl des passenden Anti-Pilzmedikamentes erfolgt je nach Erreger und Schweregrad der Infektion. Ein falsches Mittel kann zur Resistenz des Pilzes führen. Ob eine rein lokale Behandlung ausreicht oder eine Therapie mit Tabletten notwendig ist, darüber entscheiden viele Faktoren.
Welche Faktoren sind das?
Zum Beispiel die Anzahl der betroffenen Nägel, das Ausmaß der pro Nagel betroffenen Oberfläche, ob der Patient unter einer chronischen Erkrankung leidet und vieles andere.
Gibt es „Risikogruppen“ für Nagelpilz?
Generell kann jeder erkranken, doch es gibt Gruppen mit erhöhtem Risiko. Ältere Menschen gehören dazu, da ihre Nägel langsamer wachsen und Erreger länger im Nagel verbleiben. Bei Diabetikern begünstigen Entzündungen, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilzinfektionen. Raucher, Menschen, die stark an den Füßen schwitzen, an chronischen Durchblutungsstörungen leiden oder sich einer Chemo-, Antibiotika- oder Strahlentherapie unterziehen, sollten ebenso gut auf ihre Fußnägel achten. Eine geschwächte Immunabwehr oder geschwächte Durchblutung gibt dem Pilz die Möglichkeit, sich über Maß zu vermehren und krankhaft zu werden.
Welche Veränderungen sind typisch für Nagelpilz?
Meist wächst der Nagelpilz von den seitlichen Rändern oder Ecken in die Nagelplatte ein. Weißliche, gelbliche Flecken oder Streifen treten auf. Später verfärbt sich der ganze Nagel, wird bröckelig, verformt sich, kann sich sogar abheben.
Wie wird die Schwere der Infektion bestimmt?
Bei leichten oder mäßig ausgeprägten Nagelinfektionen sind maximal 40 Prozent der Nageloberfläche und/oder höchstens drei von zehn Zehennägeln betroffen. Alles darüber hinaus sind (mittel-)schwere Infektionen.
Hilft es, mit Nagelpilz infizierte Nägel mit UV-Licht bestrahlen zu lassen, mit Teebaumöl oder Meersalz zu behandeln?
Es gibt keinen medizinischen Nachweis, dass Essig, Meersalz, Heilerde, Tees, Teebaumöl, Kräuterwickel oder Knoblauch Nagelpilz kurieren. Ebenso wird kein Fußbad mit Vollwaschmittel helfen, wie es in Internetforen behauptet wird. Im Meerwasser tummeln sich zahlreiche Mikroorganismen, die verletzte Hautstellen zusätzlich infizieren können.
Was hilft dann wirklich?
Es gibt Lacke, Tinkturen und Cremen, die lokal aufgetragen werden. Ist die Pilzinfektion schwer, müssen dazu Tabletten eingenommen werden. Welches Präparat im Fall geeignet ist, kann nur der Arzt entscheiden. Neben der gewissenhaften Anwendung des Mittels oder Medikamentes ist es wichtig, die Füße trocken zu halten, Socken und Handtücher täglich zu wechseln und mit 60, besser mit 95 Grad zu waschen. Trockenen Fußes barfuß gehen und ein Anti-Pilz-Desinfektionsspray für die Schuhe verringern das Risiko einer erneuten Infektion und unterstützen die Pilzbehandlung. Aber all das braucht Zeit …
Warum erfordert die Therapie Zeit und Geduld?
Bei den großen Fußnägeln dauert es rund ein Jahr, bis der Nagel ein Mal komplett nachgewachsen ist. Das bedeutet, auch die Therapie eines Nagelpilzes ist langwierig. Die betroffenen Nägel sollten so lange behandelt werden, bis alle Sporen, also die Ruheform der Pilze, komplett herausgewachsen sind. Nur so wird die Infektion langfristig bekämpft. Der gesamte Nagel muss gesund nachwachsen.
Kann der Nagelpilz wieder zurückkehren?
Ja, wenn die Therapie nicht bis zum Ende konsequent durchgeführt wird, und wenn die Person zu einer Risikogruppe gehört. Vorbeugend kann der Arzt einen Lack verschreiben, der sich wie ein schützender Film über den Nagel legt und eine Barriere gegen Pilzerreger bildet. Zusätzlich kräftigt er die Nagelstruktur und erschwert Pilzen so das Eindringen in den Nagel.
Wie entsteht Nagelpilz?
Nagelpilz wird am häufigsten von Dermatophyten verursacht. Das sind Fadenpilze. Mögliche Erreger sind aber auch Hefe- und Schimmelpilze. Zum Entstehen einer Onychomykose, wie der Nagelpilz genannt wird, sind begünstigende Faktoren erforderlich, etwa Durchblutungsstörungen der Beine und Füße, die Schädigung der Nagelplatte durch zu enge Schuhe oder infolge wiederholter Verletzungen beim Sport sowie nach Verletzung durch Pediküre. Eine feuchte Umgebung, etwa in Schuhen, Bädern und in der Sauna fördern eine Pilzinfektion zusätzlich.
Kann ich mich bei Verdacht selbst mit Präparaten aus der Apotheke behandeln?
Das ist nicht empfohlen. Die exakte Diagnose kann nur der Arzt stellen. Nicht jede Nagelveränderung ist ein Nagelpilz. Es kann sich zum Beispiel um ein Ekzem des Nagelbettes handeln oder eine isolierte Schuppenflechte an den Nägeln. Von einer Selbstbehandlung ohne vorherige ärztliche Untersuchung wird abgeraten, da ein vorbehandelter Nagel die Diagnose für den Arzt erschwert. Die Auswahl des passenden Anti-Pilzmedikamentes erfolgt je nach Erreger und Schweregrad der Infektion. Ein falsches Mittel kann zur Resistenz des Pilzes führen. Ob eine rein lokale Behandlung ausreicht oder eine Therapie mit Tabletten notwendig ist, darüber entscheiden viele Faktoren.
Welche Faktoren sind das?
Zum Beispiel die Anzahl der betroffenen Nägel, das Ausmaß der pro Nagel betroffenen Oberfläche, ob der Patient unter einer chronischen Erkrankung leidet und vieles andere.
Gibt es „Risikogruppen“ für Nagelpilz?
Generell kann jeder erkranken, doch es gibt Gruppen mit erhöhtem Risiko. Ältere Menschen gehören dazu, da ihre Nägel langsamer wachsen und Erreger länger im Nagel verbleiben. Bei Diabetikern begünstigen Entzündungen, Ablagerungen von zuckerhaltigen Substanzen in der Haut und die geschwächte Immunabwehr Pilzinfektionen. Raucher, Menschen, die stark an den Füßen schwitzen, an chronischen Durchblutungsstörungen leiden oder sich einer Chemo-, Antibiotika- oder Strahlentherapie unterziehen, sollten ebenso gut auf ihre Fußnägel achten. Eine geschwächte Immunabwehr oder geschwächte Durchblutung gibt dem Pilz die Möglichkeit, sich über Maß zu vermehren und krankhaft zu werden.
Welche Veränderungen sind typisch für Nagelpilz?
Meist wächst der Nagelpilz von den seitlichen Rändern oder Ecken in die Nagelplatte ein. Weißliche, gelbliche Flecken oder Streifen treten auf. Später verfärbt sich der ganze Nagel, wird bröckelig, verformt sich, kann sich sogar abheben.
Wie wird die Schwere der Infektion bestimmt?
Bei leichten oder mäßig ausgeprägten Nagelinfektionen sind maximal 40 Prozent der Nageloberfläche und/oder höchstens drei von zehn Zehennägeln betroffen. Alles darüber hinaus sind (mittel-)schwere Infektionen.
Hilft es, mit Nagelpilz infizierte Nägel mit UV-Licht bestrahlen zu lassen, mit Teebaumöl oder Meersalz zu behandeln?
Es gibt keinen medizinischen Nachweis, dass Essig, Meersalz, Heilerde, Tees, Teebaumöl, Kräuterwickel oder Knoblauch Nagelpilz kurieren. Ebenso wird kein Fußbad mit Vollwaschmittel helfen, wie es in Internetforen behauptet wird. Im Meerwasser tummeln sich zahlreiche Mikroorganismen, die verletzte Hautstellen zusätzlich infizieren können.
Was hilft dann wirklich?
Es gibt Lacke, Tinkturen und Cremen, die lokal aufgetragen werden. Ist die Pilzinfektion schwer, müssen dazu Tabletten eingenommen werden. Welches Präparat im Fall geeignet ist, kann nur der Arzt entscheiden. Neben der gewissenhaften Anwendung des Mittels oder Medikamentes ist es wichtig, die Füße trocken zu halten, Socken und Handtücher täglich zu wechseln und mit 60, besser mit 95 Grad zu waschen. Trockenen Fußes barfuß gehen und ein Anti-Pilz-Desinfektionsspray für die Schuhe verringern das Risiko einer erneuten Infektion und unterstützen die Pilzbehandlung. Aber all das braucht Zeit …
Warum erfordert die Therapie Zeit und Geduld?
Bei den großen Fußnägeln dauert es rund ein Jahr, bis der Nagel ein Mal komplett nachgewachsen ist. Das bedeutet, auch die Therapie eines Nagelpilzes ist langwierig. Die betroffenen Nägel sollten so lange behandelt werden, bis alle Sporen, also die Ruheform der Pilze, komplett herausgewachsen sind. Nur so wird die Infektion langfristig bekämpft. Der gesamte Nagel muss gesund nachwachsen.
Kann der Nagelpilz wieder zurückkehren?
Ja, wenn die Therapie nicht bis zum Ende konsequent durchgeführt wird, und wenn die Person zu einer Risikogruppe gehört. Vorbeugend kann der Arzt einen Lack verschreiben, der sich wie ein schützender Film über den Nagel legt und eine Barriere gegen Pilzerreger bildet. Zusätzlich kräftigt er die Nagelstruktur und erschwert Pilzen so das Eindringen in den Nagel.
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