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Ausgabe Nr. 19/2023 vom 09.05.2023, Foto: Andreas Tischler / picturedesk.com
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„Wir geben 1.000 Prozent“
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„Teya und Salena“ sind unsere große Hoffnung beim 67. Eurovision Song Contest in Liverpool (England). Mit ihrem Lied „Who the Hell is Edgar?“ kämpfen sie am 11. Mai (ab 21 Uhr, ORF1) um den Einzug ins Finale am 13. Mai (ebenfalls ab 21 Uhr, ORF1).
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Frau Spiric (Teya) und Frau Edbauer (Salena), wie fühlt es sich an, unser Land beim 67. Song Contest in Liverpool zu vertreten?
Edbauer: Es fühlt sich großartig an. Unser Kindheitstraum geht in Erfüllung.
Spiric: Wir haben beide so etwas noch nie erlebt. Den Song Contest werden 160 Millionen Zuschauer live sehen. Es gibt noch nichts Vergleichbares für uns. Das ist alles neu und viel größer.

Sie beide haben sich bei der ORF-Show „Starmania“ kennengelernt. Wie ging es dann weiter? Ab wann waren Sie ein musikalisches Duo?
Spiric: Wir haben uns bei „Starmania“ kennengelernt und waren dann gleich eng befreundet. Miteinander gearbeitet haben wir aber erst nach eineinhalb Jahren, was eigentlich eine Schande ist, weil wir ja beide ständig Musik machen.

Das Lied „Who the Hell is Edgar?“ handelt davon, wie ein guter „Song“ entsteht. Im konkreten Fall hat sogar ein Geist von Ihnen Besitz ergriffen, nämlich jener des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe († 1849) …
Edbauer: Teya hat die ersten Zeilen improvisiert und kam dann auf Edgar Allan Poe. Wir wissen beide bis heute nicht, wie das passiert ist. Es ist einfach aus ihr „rausgepoppt“. Edgar Allan Poe ist unser „Ghostwriter“ (Auftragsschreiber). In der Musikindustrie ist es schwierig, die Aufmerksamkeit als Liedschreiber zu bekommen. Die zweite Sache ist, dass wir uns schlau gemacht haben über Edgar Allan Poe. Er hatte mit seinem Werk ein schweres finanzielles Leben.

Sie hatten es finanziell auch nicht immer leicht?
Spiric: Nein, es war nicht immer leicht. Das Lied ist im Endeffekt eine Zusammenfassung unserer kollektiven Erfahrungen im Musikgeschäft (lacht).

Das Lied haben Sie gemeinsam geschrieben?
Edbauer: Ja, Teya hat den größten Teil vom Text übernommen. An der Melodie haben wir zusammen gearbeitet.

Kriegen Sie sich manchmal in die Haare, wenn Sie im Studio sind?
Spiric: Nein (lacht). Wir hatten das Glück, dass wir vorher schon befreundet waren und jetzt auch noch enger sind. Das hat uns bei der Zusammenarbeit geholfen. Es funktioniert gut.

Wie kamen Sie beide zur Musik?
Edbauer: Durch meine sehr musikalischen Eltern. Als ich mit sieben Jahren gesungen habe, hat mein Papa mir erklärt, wie ich es besser machen könnte. Er hat dann zum Beispiel gesagt: „Du klingst wie ein Frosch, mach das ein bisschen anders.“ Er war streng, Gott sei Dank, denn so verbesserst du dich. Außerdem spiele ich noch Gitarre und ein bisschen Klavier.
Spiric: Ich spiele Saxofon und ein bisschen Gitarre. Als Kind habe ich viel musiziert mit Flöte und Saxofon, war auch lange in einem Orchester. Gesungen habe ich auch immer.

Die Buchmacher sagen Ihnen einen Platz unter den ersten zehn voraus …
Edbauer: Egal, was die Wettquoten sagen, wir geben 1.000 Prozent. Wir freuen uns irrsinnig auf die Bühne, die Menschen, die Liebe und die Energie.

Frau Edbauer, Sie arbeiten als „Station Voice“ (Sängerin von kurzen Erkennungsliedern) bei „Hitradio Ö3“ …
Edbauer: Meine Stimme ist vor allem beim Ö3-Wecker zu hören. Das geht zum Beispiel so, (singt) „Der Ö3-Wecker, mit Kratky und dem Wecker Team“ oder „Guten Morgen, guten Morgen, Österreich“.
Spiric: Ich bin hauptsächlich Songwriterin (Liedschreiberin) für andere Künstler, manchmal singe ich aber auch Werbungen ein, etwa für „Win2day“.

Haben Sie Hobbys?
Spiric: Ich habe lange Tennis gespielt und praktiziere es im Sommer immer noch mit Freunden. Aber sonst bin ich eher wie eine Oma, was Hobbys angeht, das bedeutet Tee trinken, lesen und Brettspiele spielen (lacht).
Edbauer: Ich gehe tanzen. Die Tanzrichtung nennt sich „Heels“ (nach den hohen Schuhen). Ansonsten bin ich Hobby-Zimmerpflanzen-Gärtnerin (lacht).

Sie tragen beide schrille Kleidung. Haben Sie sich die selbst ausgesucht?
Spiric: Wir haben sie nicht kreiert, aber wir haben eng mitgearbeitet mit einem Berliner Designer.

Welchen Stellenwert hat Mode für Sie privat? Legen Sie Wert auf Ihren „Style“?
Edbauer: Ich bin privat nicht so schrill gekleidet, aber seit der Sache mit dem Song Contest habe ich immer mehr das Bedürfnis dazu. Ansonsten bin ich irrsinnig unkreativ, was das Anziehen betrifft. Ich glaube, da brauche ich in Zukunft Unterstützung.

Was muss unbedingt sein und worauf verzichten Sie?
Edbauer: Es muss unbedingt roter Lippenstift dabei sein. Die Haare müssen schön sitzen und meine Kleidung muss angenehm zu tragen sein. Es ist egal, ob es gut aussieht. Hauptsache bequem.
Spiric: lch schließe mich da an. Ich würde meinen Stil als „Streetwear“ bezeichnen, zum Beispiel Jogginghose, Leibchen und Lederjacke.

Worauf achten Sie beim Schminken, Haarefärben und beim Nagellack?
Spiric: Meine Fingernägel sind immer rot. Diese Farbe habe ich auch in den Haaren. Sie zieht sich bei mir irgendwie durch.
Edbauer: Ich bleibe bei blond. Ich bin gelernte Friseurin. Meine Haare müssen immer schön sein, sonst halte ich es nicht aus.

Sind Sie beide Nachtschwärmer? Gehen Sie gerne aus?
Edbauer: Kommt drauf an. Ich gehe nicht viel aus. Ich bin gerne zu Hause und mache Musik.
Spiric: Ich bin auch nicht so die Partymaus. Ich bin hauptsächlich beim Arbeiten. Allerdings bin ich auch keine Frühaufsteherin (lacht).

Wie geht es nach dem Song Contest weiter? Ist ein Album geplant?
Edbauer: Wir haben uns da noch nicht festgelegt. Wir sind offen für eine Zusammenarbeit. Aber wir sind beide Bauchgefühl-Menschen. Nach dem Song Contest entscheiden wir das spontan.
Spiric: Ich schließe mich dem an. Wichtig ist für uns vor allem, dass wir uns immer unterstützen.

Zur Person
Teodora Spiric wurde am 12. April 2000 in Wien geboren. Sie hat schon als Kind musiziert und etwa mit 18 Jahren begonnen, professionell Musik zu machen. Spiric hat an einem Gymnasium maturiert und arbeitet seit 2020 als Liedermacherin. Zudem studiert sie Deutsch und Englisch auf Lehramt. Ihr „Plan A“ ist aber die Musik. Spiric lebt in einer Wohngemeinschaft in Berlin (D). Wenn sie in Wien ist, wohnt sie bei ihren Eltern.

Selina-Maria Edbauer: Geboren am 11. März 1998 in Leoben (Stmk.). Hat bereits als Kind gesungen, der Vater förderte ihr Talent. Nach der Polytechnischen Schule absolvierte sie eine dreijährige Lehrausbildung zur Frisörin. Danach ist sie nach Berlin und Köln (D) gezogen, um Musik zu machen. Geklappt hat es dann aber erst in Wien. Edbauer arbeitet seit vier Jahren bei „Hitradio Ö3“ als Sängerin von „Jingles“ (kurze Erkennungslieder des Senders). Sie lebt alleine in einer Wohnung in Wien Penzing.
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