Eine Osterkrippe für die Fastenzeit
Eine seltene Attraktion gibt es in Kärnten in der Pfarrkirche zur „Heiligsten Dreifaltigkeit“ in Völkendorf (K) zur Fastenzeit zu sehen. Sogenannte Fastenkrippen sind bei uns eine Seltenheit. Krippenbaumeister Hermann Bidner hat vierzehn Stationen gebaut.
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Vorsichtig trägt Hermann Bidner mit einer Sprühdose Kleber auf die Baumwurzeln und die Thymian-Sträucher. „Damit werden die Naturmaterialien in meiner Krippe perfekt konserviert“, sagt der 57jährige, während er mit Zeitungspapier jene Bereiche abdeckt, die von dem Sprühnebel nicht benetzt werden sollen. Schließlich begutachtet Bidner zufrieden sein Kunstwerk.
Der Krippenbaumeister hat etwas geschaffen, was einzigartig in Kärnten ist und es so in dieser Form noch nie gab. In mühevoller Kleinarbeit hat der gelernte Elektriker eine bemerkenswerte Fastenkrippe gebaut, die noch bis Ostermontag in der Pfarrkirche zur „Heiligsten Dreifaltigkeit“ in Villach-Völkendorf bewundert werden kann.
„Meine Osterkrippe beginnt mit dem Einzug Jesu nach Jerusalem am Palmsonntag“
„Die Passionskrippe, auch Osterkrippe oder Fastenkrippe genannt, ist eine Darstellung der Leidensgeschichte, Kreuzigung und Auferstehung Jesu im Zeitraum vom Palmsonntag bis Ostern. Im Gegensatz zur Weihnachtskrippe ist die Passionskrippe relativ unbekannt und selbst in Kirchen nur selten zu sehen. Ich habe schon viele Weihnachtskrippen gemacht, aber noch nie eine Fastenkrippe. Deshalb wollte ich das unbedingt einmal in Angriff nehmen“, erklärt Bidner.
Die Entstehung von Fastenkrippen geht in die Zeit des frühen Mittelalters zurück. Sie zeigen die brutale Welt von Angst, Leiden, Folter und Tod, aber auch die strahlende Auferstehung Christi. Die Gläubigen früherer Zeit wollten nicht nur die biblischen Geschichten rund um Weihnachten, sondern auch die Ereignisse der Karwoche vor Augen haben. Da damals die Kunst des Lesens und Schreibens noch nicht so verbreitet war, wurde versucht, die Passion Christi über Bilder zu erzählen.
Kulturgeschichtlich gelten Fastenkrippen als Nachfolger der mittelalterlichen Osterspiele, die ursprünglich vor den Portalen der Kirchen in Spanien oder Italien aufgeführt und bis heute als Passionsspiele an verschiedensten Orten stattfinden.
Wegen der Dichte der biblischen Geschichten ist Hermann Bidners Fastenkrippe mit einer Länge von eineinhalb Metern und einer Tiefe von nahezu einem halben Meter relativ groß geworden. „Ich habe 14 Stationen der Passionsgeschichte nachgebaut. Meine Osterkrippe beginnt mit dem Einzug nach Jerusalem am Palmsonntag. Es folgt der Gründonnerstag, an dem Jesus im Garten Gethsemane betet und Judas mit den römischen Soldaten auftaucht, um Jesus zu verraten. Die Kreuzigung am Karfreitag nimmt in der Osterkrippe einen großen Raum ein. Natürlich ist auch das Letzte Abendmahl, die Geißelung Jesu, die Gefangennahme am Ölberg und die Verurteilung Jesu zu sehen“, sagt der Krippenbaumeister.
90 Figuren, 260 Arbeitsstunden und ein von Hand gemaltes Szenenbild
„Mir war wichtig, meine Krippe möglichst realitätsnah darzustellen. Zuerst habe ich die einzelnen Szenen auf der Grundplatte eingeteilt und aufgebaut. Für die Erhöhungen habe ich mit Styroporplatten gearbeitet, die Bauten bestehen aus Holz und Kork. Anschließend wurde alles fixiert, verspachtelt und anschließend bemalt“, beschreibt er nur einige der vielen Arbeitsschritte, für die er in Summe etwa 260 Stunden investiert hat.
„Die Baumkronen bestehen aus Schafgarbe, die Thymianwurzeln habe ich mit Oregano-Blättern beklebt, um Olivenbäume darzustellen. Die Figuren, insgesamt neunzig an der Zahl, habe ich bei einem Krippenzubehör bestellt und in die einzelnen Szenen eingefügt“, erklärt Hermann Bidner.
Den letzten Schliff für die Osterkrippe hat dann sein Krippenbauer-Freund Werner Sabernig, 77, geliefert. „Ich habe die Hintergrundmalerei von der Krippe gemacht. Es ist wichtig, dass die Farbgebung bei den Gebäuden und der Landschaft übereinstimmt. Der Hintergrund muss zur Atmosphäre der jeweiligen Szene passen, sie unterstützen. So habe ich etwa bei der Kreuzigung schwarze Gewitterwolken mit einem Rotanteil verwendet, das soll den schmerzvollen Tod von Jesus verdeutlichen“, sagt Sabernig.
Zu sehen bekommen Kirchenbesucher die Fastenkrippe während der Gottesdienste, jeden Sonntag ab 10.00 Uhr sowie jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr.
Wer sich für einen Krippenbau-Kurs interessiert und die Fähigkeiten von Hermann Bidner erlernen möchte, kann sich gerne bei dem Krippenbaumeister unter der Telefonnummer 0676/7709137 oder bei Fritz Sucher (Krippenfreunde Villach) unter der Telefonnummer 0676/7121433 melden.
Der Krippenbaumeister hat etwas geschaffen, was einzigartig in Kärnten ist und es so in dieser Form noch nie gab. In mühevoller Kleinarbeit hat der gelernte Elektriker eine bemerkenswerte Fastenkrippe gebaut, die noch bis Ostermontag in der Pfarrkirche zur „Heiligsten Dreifaltigkeit“ in Villach-Völkendorf bewundert werden kann.
„Meine Osterkrippe beginnt mit dem Einzug Jesu nach Jerusalem am Palmsonntag“
„Die Passionskrippe, auch Osterkrippe oder Fastenkrippe genannt, ist eine Darstellung der Leidensgeschichte, Kreuzigung und Auferstehung Jesu im Zeitraum vom Palmsonntag bis Ostern. Im Gegensatz zur Weihnachtskrippe ist die Passionskrippe relativ unbekannt und selbst in Kirchen nur selten zu sehen. Ich habe schon viele Weihnachtskrippen gemacht, aber noch nie eine Fastenkrippe. Deshalb wollte ich das unbedingt einmal in Angriff nehmen“, erklärt Bidner.
Die Entstehung von Fastenkrippen geht in die Zeit des frühen Mittelalters zurück. Sie zeigen die brutale Welt von Angst, Leiden, Folter und Tod, aber auch die strahlende Auferstehung Christi. Die Gläubigen früherer Zeit wollten nicht nur die biblischen Geschichten rund um Weihnachten, sondern auch die Ereignisse der Karwoche vor Augen haben. Da damals die Kunst des Lesens und Schreibens noch nicht so verbreitet war, wurde versucht, die Passion Christi über Bilder zu erzählen.
Kulturgeschichtlich gelten Fastenkrippen als Nachfolger der mittelalterlichen Osterspiele, die ursprünglich vor den Portalen der Kirchen in Spanien oder Italien aufgeführt und bis heute als Passionsspiele an verschiedensten Orten stattfinden.
Wegen der Dichte der biblischen Geschichten ist Hermann Bidners Fastenkrippe mit einer Länge von eineinhalb Metern und einer Tiefe von nahezu einem halben Meter relativ groß geworden. „Ich habe 14 Stationen der Passionsgeschichte nachgebaut. Meine Osterkrippe beginnt mit dem Einzug nach Jerusalem am Palmsonntag. Es folgt der Gründonnerstag, an dem Jesus im Garten Gethsemane betet und Judas mit den römischen Soldaten auftaucht, um Jesus zu verraten. Die Kreuzigung am Karfreitag nimmt in der Osterkrippe einen großen Raum ein. Natürlich ist auch das Letzte Abendmahl, die Geißelung Jesu, die Gefangennahme am Ölberg und die Verurteilung Jesu zu sehen“, sagt der Krippenbaumeister.
90 Figuren, 260 Arbeitsstunden und ein von Hand gemaltes Szenenbild
„Mir war wichtig, meine Krippe möglichst realitätsnah darzustellen. Zuerst habe ich die einzelnen Szenen auf der Grundplatte eingeteilt und aufgebaut. Für die Erhöhungen habe ich mit Styroporplatten gearbeitet, die Bauten bestehen aus Holz und Kork. Anschließend wurde alles fixiert, verspachtelt und anschließend bemalt“, beschreibt er nur einige der vielen Arbeitsschritte, für die er in Summe etwa 260 Stunden investiert hat.
„Die Baumkronen bestehen aus Schafgarbe, die Thymianwurzeln habe ich mit Oregano-Blättern beklebt, um Olivenbäume darzustellen. Die Figuren, insgesamt neunzig an der Zahl, habe ich bei einem Krippenzubehör bestellt und in die einzelnen Szenen eingefügt“, erklärt Hermann Bidner.
Den letzten Schliff für die Osterkrippe hat dann sein Krippenbauer-Freund Werner Sabernig, 77, geliefert. „Ich habe die Hintergrundmalerei von der Krippe gemacht. Es ist wichtig, dass die Farbgebung bei den Gebäuden und der Landschaft übereinstimmt. Der Hintergrund muss zur Atmosphäre der jeweiligen Szene passen, sie unterstützen. So habe ich etwa bei der Kreuzigung schwarze Gewitterwolken mit einem Rotanteil verwendet, das soll den schmerzvollen Tod von Jesus verdeutlichen“, sagt Sabernig.
Zu sehen bekommen Kirchenbesucher die Fastenkrippe während der Gottesdienste, jeden Sonntag ab 10.00 Uhr sowie jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr.
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